Kategorie: Human Resources | Lesedauer: 04 min | aktualisiert am 25. Juni 2024
Zielgruppe: Arbeitgeber:innen
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Überblick über die Generationen am Arbeitsmarkt
Unsere Erfahrungen im Leben werden durch verschiedene Faktoren geprägt: genetische Veranlagung, Familien, Freundeskreis und Umwelt. Diese Faktoren beeinflussen unsere Werte und Ziele. Auch die Generation, in die wir hineingeboren wurden, hat einen wesentlichen Einfluss auf uns. Jede neue Generation grenzt sich bewusst oder unbewusst von den vorherigen ab, was oft zu Generationenkonflikten führt. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Konflikt zwischen Babyboomern und den jüngeren Generationen Y und Z, besonders im Kontext der Klimakrise.
Im Folgenden sind die verschiedenen Generationen, die derzeit und bald auf dem Arbeitsmarkt vertreten sind, beschrieben.
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Babyboomer
Als Babyboomer werden jene Menschen bezeichnet, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden. Diese geburtenstarken Jahrgänge nach dem Zweiten Weltkrieg prägen die Gesellschaft bis heute maßgeblich.
Werte und Arbeitsstil
Babyboomer wurden stark durch den Wiederaufbau nach dem Krieg geprägt. Ihre Werte spiegeln oft christliche Traditionen, Zukunftsgläubigkeit und Hoffnung wider. Diese Generation wird oft als Wohlstandsgeneration bezeichnet, da viele von ihnen während ihrer Karriere finanziell gut abgesichert waren und von niedrigen Mietpreisen sowie guten Sparzinsen profitierten. Im Arbeitskontext sind sie teamorientiert, streben nach Führungspositionen und legen großen Wert auf strukturierte Arbeitsweisen sowie regelmäßigen Austausch im Team. Persönliches Wachstum und die Wertschätzung ihrer Erfahrung sind für sie sehr wichtig.
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Generation X
Die Generation X umfasst die Jahrgänge zwischen 1965 und 1979. Diese Generation ist bekannt für ihre Ambitionen, Individualismus und Ehrgeiz.
Werte und Arbeitsstil
Im Gegensatz zu den Babyboomern betrachten Menschen der Generation X die Arbeit nicht als zentralen Lebensinhalt. Vielmehr sehen sie die Arbeit als Mittel zum Zweck, um ein materiell abgesichertes Leben zu führen. Ihre beruflichen Prioritäten umfassen Sinnsuche, Work-Life-Balance, Entwicklungsmöglichkeiten und Freiheit in der Arbeitsgestaltung. Sie streben nach hoher Lebensqualität, sind pragmatisch und schätzen Zeit mehr als Geld. Im Arbeitskontext überzeugen sie durch Ergebnisorientierung und technisches Know-how und teilen gerne die Verantwortung mit anderen.
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Generation Y
Die Generation Y, auch Millennials genannt, umfasst die Jahrgänge 1980 bis 1995 und ist die am besten erforschte Generation.
Werte und Arbeitsstil
Millennials sind mit technologischen Medien aufgewachsen und gehören zu den ersten Digital Natives. Für sie muss die Arbeit sinnstiftend und spaßig sein. Selbstverwirklichung steht im Mittelpunkt ihres Lebens. Sie sind geübte Teamplayer und zeichnen sich durch exzellente Vernetzung aus. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben sind fließend; sie legen großen Wert auf Freiraum für Privates, sind jedoch auch bereit, in ihrer Freizeit zu arbeiten. Millennials bevorzugen flexible und selbstständige Arbeitsweisen, schätzen flache Hierarchien und projektbezogenes Arbeiten. Mitarbeiterbenefits gewinnen für sie zunehmend an Bedeutung.
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Generation Z
Die Generation Z, geboren zwischen 1996 und 2010, ist komplett mit digitalen Technologien aufgewachsen.
Werte und Arbeitsstil
Diese Generation unterscheidet sich von der Generation Y dadurch, dass sie wieder mehr zwischen Arbeits- und Privatleben differenzieren möchte. Den Laptop mit nach Hause nehmen, um weiterzuarbeiten, ist für sie keine Option. Während die Generation Y Selbstverwirklichung überwiegend in der Arbeit suchte, strebt die Generation Z danach, sich auch in der Freizeit und in sozialen Kontakten selbst zu verwirklichen. Die Abgrenzung zwischen virtuell und real verschwimmt zunehmend, da der Austausch über Social Media ununterbrochen stattfindet. Welche langfristigen Einflüsse die Generation Z auf den Arbeitsmarkt haben wird, ist noch nicht ausreichend erforscht.
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Generation Alpha
Die Generation Alpha umfasst Kinder, die ab 2010 geboren wurden. Diese Generation wird in den kommenden Jahren auf den Arbeitsmarkt strömen und die Arbeitswelt nachhaltig verändern.
Werte und Arbeitsstil
Generation Alpha wächst in einer Welt auf, die von Digitalisierung und technologischen Fortschritten geprägt ist. Ihre Erziehung und Bildung sind stark durch diese Technologien beeinflusst. Sie werden wahrscheinlich noch höhere Ansprüche an Flexibilität und Individualisierung im Arbeitsleben stellen als ihre Vorgängergenerationen. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass diese Generation ein noch stärkeres Bedürfnis nach Sinnstiftung, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung haben wird. Aufgrund ihres frühen Umgangs mit digitalen Medien werden sie höchstwahrscheinlich über ausgezeichnete technologische Fähigkeiten verfügen und innovative Arbeitsweisen bevorzugen.
Unterschiedliche Werte als Chance für Unternehmen
In Zeiten der Klimakrise und zahlreichen weiteren Herausforderungen geraten die verschiedenen Generationen oft aneinander. Da auf dem Arbeitsmarkt sehr unterschiedliche Werte und Lebenseinstellungen aufeinanderprallen, sind Konflikte oft vorprogrammiert. Unternehmen stellt das vor besondere Herausforderungen. Dieser Wertewandel kann jedoch auch als Chance begriffen werden. Als Führungskraft gilt es nun, Rahmenbedingungen für alle Generationen zu schaffen, um ein gemeinsames Miteinander auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Wir fassen zusammen
Mit der Generation Z und bald Generation Alpha werden fünf verschiedene Generationen auf dem Arbeitsmarkt vertreten sein, was Unternehmen vor besondere Herausforderungen stellt. Während Babyboomer konservative Werte vertreten und die Arbeit als wichtigsten Lebensinhalt sehen, schätzen die Generation X ihre Zeit mehr als Geld und die Generation Y legt großen Wert auf Selbstverwirklichung. Generation Z strebt nach Selbstverwirklichung auch außerhalb der Arbeit. Die kommenden Generation Alpha wird diese Trends weiter verstärken und neue Ansprüche an Flexibilität und Sinnhaftigkeit in der Arbeitswelt stellen. Unternehmen müssen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um ein friedliches und produktives Miteinander zu ermöglichen.