Bewerbungsfoto selber machen – 10 Tipps wie’s geht

Ist es in manchen Ländern gar kein Thema mehr, legen Personaler:innen in Österreich immer noch Wert darauf – auf das Bewerbungsfoto. Viele sind sich unsicher und vielleicht sogar ein bisschen gestresst, wenn es darum geht, ein aussagekräftiges, professionelles Bewerbungsfoto zu schießen. Welche Pose? Lächeln oder ein ernster Blick? Kleidung, Hintergrund, Licht, Bildausschnitt, Retusche ... Es gibt viel zu beachten und eines ist klar – die Profis wissen am besten wie es geht. Manchmal ist ein Besuch bei Fotograf*innen aber nicht drin. Auf gute Bilder musst du aber trotzdem nicht unbedingt verzichten. Wir zeigen dir in diesem Beitrag, wie du ein professionelles Bewerbungsfoto selber machen kannst.

Bewerbungsfoto selber machen | 10 Tipps

Brauche ich ein Bewerbungsfoto?

Wie erwähnt, ist es in manch anderen Ländern sehr unüblich, Bewerbungen mit einem Foto zu versehen und auch in Österreich ist es dank des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) keine Pflicht.

Schließlich sollst du den gewünschten Job aufgrund deiner Fähigkeiten und nicht wegen deines Aussehens bekommen. Dennoch legen hier viele Personaler:innen nach wie vor Wert auf das Foto in den Bewerbungsunterlagen bzw. noch genauer, in deinem Lebenslauf. So können sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von den Bewerber:innen machen. Deshalb sollten deine Unterlagen auch ein aussagekräftiges, professionelles Bewerbungsfoto beinhalten - außer es ist explizit anders gewünscht. Doch wie sieht ein aussagekräftiges, professionelles Bewerbungsfoto aus? Und kannst du das auch selber machen? Ja! Wir verraten dir, worauf du achten musst und sagen dir auch, was absolute No-Gos sind.

Ganz nach dem Motto:

„Der erste Eindruck zählt, der letzte Eindruck bleibt!“

Das lassen wir jetzt einfach mal so wirken und starten mit den 10 Tipps, die dir als Leitfaden für dein eigenes Bewerbungsfoto dienen sollen.


10 Tipps für dein perfektes Bewerbungsfoto

1. Die Fotos müssen aktuell sein

Wichtig ist, dass Bewerbungsfotos recht aktuell sein sollen. So aktuell, dass man dich beim Bewerbungsgespräch wiedererkennt und nicht das Gefühl hat, eine völlig andere Person zu treffen. Nach Typveränderungen wie einer neuen Frisur sind neue Bilder auf jeden Fall ratsam.

2. Die Kamera

Zuerst brauchst du natürlich eine Kamera. Hast du selbst eine professionelle Kamera oder vielleicht die Möglichkeit, dir im Bekanntenkreis eine zu borgen, ist das von Vorteil. Doch auch die neuen Handykameras machen bereits sehr gute Fotos, die du auf jeden Fall verwenden kannst.

Achte aber darauf, dass die Kamera über mindestens 12 Megapixel verfügt. Auch die Brennweite spielt eine wichtige Rolle, damit die Proportionen nicht verzerrt werden. Hier gehen die Meinungen etwas auseinander. Mit Brennweiten im Bereich von 85 - 135 mm solltest du aber keine Schwierigkeiten haben. Beim Handy sollst du auf mögliche Weitwinkel o.Ä. verzichten.

3. Das Styling

Grundsätzlich gilt, dass du dich wohlfühlen sollst und dein Styling dir und deiner Persönlichkeit entsprechen soll. Die Fotos sollen schließlich authentisch sein und dich repräsentieren, wie du bist. Wichtig ist deshalb, dass du dich auf deinen Bildern wiedererkennst und dich damit identifizieren kannst. Dabei soll dein Styling aber auch dem Job entsprechen, für den du dich bewirbst.

Eine Daumenregel sagt: Was für das Vorstellungsgespräch passend ist, ist es meist auch für das Bewerbungsfoto. Doch ein paar Dinge gibt es zusätzlich zu beachten.

Deine persönliche Checkliste für’s Styling:

  • Um nicht vom Wichtigsten abzulenken – nämlich dir – solltest du schlichte Kleidung wählen und auf auffällige Muster o.Ä. verzichten.
  • Farblich soll sich deine Kleidung vom Hintergrund abheben. Eine weiße Bluse oder ein weißes Hemd vor einem weißen Hintergrund ist nicht ideal.
  • Farben sind grundsätzlich kein No-Go, im Idealfall bedenkst du aber deren Wirkung: Blau strahlt beispielsweise Ruhe und Sicherheit aus, während rot als Signalfarbe Selbstbewusstsein signalisiert. Doch Achtung: Zu viel rot kann aggressiv wirken.
  • Ansonsten gilt natürlich, gepflegt aufzutreten.
  • Make-Up und Frisur sind am besten gepflegt und dezent. Aber auch hier kann das natürlich je nach angestrebtem Beruf etwas variieren und darf mal etwas auffallender sein.

4. Der richtige Ort

Im nächsten Schritt suchst du dir einen idealen Ort. Der hängt einerseits vom Licht ab, das wir im nächsten Punkt erklären, andererseits ist der Ort natürlich als Hintergrund auf deinem Foto zu sehen. Dabei soll dieser ruhig wirken und nicht vom eigentlichen Motiv ablenken. Deshalb eignet sich beispielsweise eine weiße Wand, ohne Bilder oder Poster darauf, oder die Außenfassade eines Hauses. Alternativ kannst du dich auch mit dem Gesicht zur Wand drehen und den Raum hinter dir unscharf ablichten. Das gilt auch für Fotos in der Natur.

5. Das richtige Licht

Wie bereits angedeutet spielt das richtige Licht eine entscheidende Rolle. Nicht zu dunkel und nicht zu hell, sondern weich sollte es sein. Konkret bedeutet das, dass du im Idealfall kein direktes Licht verwendest. Bei Tageslicht stell dich beispielsweise mit dem Gesicht zu einer Wand, die von der Sonne angeleuchtet wird. Die Wand reflektiert das Sonnenlicht und du hast kein Problem mit harten Schatten. Bounce Light nennt man das und du kannst diesen Effekt auch mit künstlichem Licht schaffen. Sammle dafür Lichtquellen wie Strahler, Büro- oder Leselampen und richte sie auf die Wand, vor der du dich platzieren möchtest.

6. Kameraposition und Winkel

Die Position der Kamera spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie soll sich auf Augenhöhe befinden, wobei du mit einer leicht höheren oder niedrigeren Position etwas spielen kannst.

Die Auswirkung der Blickausrichtung – von oben nach unten oder von unten nach oben?

  • Ist die Kamera etwas niedriger positioniert blickst du im Bild etwas von oben hinab. Das vermittelt Autorität und Stärke, was für Führungskräfte von Vorteil ist.
  • Blickst du leicht nach oben wirkt das hingegen authentisch, sympathisch und vertrauenswürdig. Doch gib hierbei Acht, dass es nicht nach Selfie aussieht.

Im Idealfall hast du eine zweite Person, die dich fotografiert. Das macht das Ganze wesentlich angenehmer, weil du dich

  1. erstens auf deine Posen und deinen Ausdruck konzentrieren kannst,
  2. du zweitens Feedback bekommst, wann du wie wirkst und
  3. drittens es einfach mehr Spaß macht als alleine.

Wenn du grad keine helfende Hand zur Stelle hast oder dich alleine wohler fühlst, dann kannst du mithilfe eines Stativs auch selbst die Fotos von dir schießen. Entweder mit dem Selbstauslöser, was aber etwas umständlich ist, oder mit einem Fernauslöser.

7. Posieren und Ausdruck

Kameraposition und Winkel lassen bereits erahnen – Kleinigkeiten in Körpersprache und Ausdruck machen einen großen Unterschied. Deswegen sollst du dir bewusst machen, was du mit deiner Pose und deinem Gesichtsausdruck aussagst. Die Arme vor der Brust verschränkt und ein bestimmter Blick kommunizieren etwas ganz anderes als ein freundliches Lächeln.

Auch hier gilt wieder: Es soll sowohl dir als auch dem gewünschten Job entsprechen. Bewirbst du dich um eine Führungsposition in einer Bank ist ein anderer Ausdruck passend als bei einer Bewerbung als Kindergartenpädagog:in.

Die richtige Pose zu finden ist allerdings gar nicht so einfach. Probiere deshalb am besten mehrere aus und knipse einfach mal darauf los. Um dir den Start einfacher zu machen haben wir hier einen Klassiker, mit dem du nichts verkehrt machen kannst:

Zwei Extra-Tipps zwischendurch:

Stelle dich etwas seitlich zur Kamera auf und drehe den Kopf frontal in Richtung Linse. Blicke in die Kamera und lächle. Und noch ein Tipp: Denkst du an eine schöne Erinnerung, ist dein Lächeln authentischer als beim klassischen „cheese“.

8. Der passende Bildausschnitt

Klassisch sind bei Bewerbungsfotos Portraitbilder, bei denen nur Kopf, Hals und Schulteransätze zu sehen sind. Du kannst aber auch etwas mehr vom Oberkörper zeigen. Ganzkörperbilder sind aber nicht unbedingt empfehlenswert, da dein Gesicht und der Ausdruck nicht richtig zur Geltung kommen.

9. Format und Auflösung

Bislang war, und ist es teilweise auch heute noch, das Hochformat der Standard bei Bewerbungsfotos. Gerade in konservativen Unternehmen ist das Hochformat immer noch ideal. Inzwischen sind aber durchaus auch quadratische oder Fotos im Querformat möglich – gerade in moderneren Unternehmen. Das Seitenverhältnis bei Hoch- und Querformat ist meist 2:3 oder 3:4. Wichtig ist jedenfalls, dass die Auflösung hoch genug ist. Für maximale Druckqualität bedeutet das 300 dpi.

10. Nachbearbeitung und Retusche

Zu guter Letzt folgen die Nachbearbeitung und die Retusche. Heutzutage hat jede*r Zugang zu entsprechenden Programmen, um noch etwas nachzubessern und es ist auch in Ordnung, das zu tun. Allerdings mit Maß und Ziel. Farben optimieren, Fehler und Unreinheiten retuschieren o.Ä. ist heute selbstverständlich. Das Bewerbungsfoto soll aber authentisch und natürlich bleiben. Denn wie schon erwähnt soll ein gutes Bewerbungsfoto dich zeigen, so wie du bist. Deshalb ist hier weniger mehr.


No-Gos beim Schießen von Business-Fotos

Jetzt weißt du, worauf du achten musst, wenn du das perfekte Bewerbungsfoto selber machen möchtest. Es gibt aber noch ein paar absolute No-Gos, die wir noch nicht erwähnt haben. Da du diese unbedingt vermeiden sollst, möchten wir das an dieser Stelle noch tun. No-Gos sind:

  • Selfies
  • Freizeit- und/oder Partyfotos
  • Ganzkörperaufnahmen
  • Gruppenfotos und Ausschnitte aus solchen
  • Geringe Auflösung oder unscharfe Fotos

UNSER FAZIT FÜR DICH

Auch wenn es keine Pflicht ist - in Österreich spielt das Bewerbungsfoto nach wie vor eine wesentliche Rolle. Deshalb sollten deine Bewerbungsunterlagen auch ein professionelles, aussagekräftiges Bewerbungsfoto beinhalten. Außer, es ist explizit anders gewünscht.

Das perfekte Bewerbungsfoto zu machen ist aber nicht ganz so einfach. Ein Profi macht das natürlich gerne für dich. Das ist aber aus verschiedenen Gründen manchmal einfach nicht drin und ist auch nicht unbedingt notwendig. Mit unseren 10 Regeln, Tipps und Tricks kannst du gute Bewerbungsfotos auch selber machen.

Wichtig ist, dass du dich auf den Bildern wohlfühlst, dich darin wiedererkennst und sie dich authentisch zeigen, so wie du bist. Wenn du dich zu sehr verändern musst, um die Stelle zu bekommen, wirst du es auch nachher im Job wahrscheinlich etwas schwerer haben. Außerdem gilt, dass es dem Job, für den du dich bewirbst, entsprechen soll. In der Kreativbranche ist natürlich etwas mehr Freiheit gegeben als bei einer Bewerbung um eine Führungsposition in einer Bank.

Alles andere auf dem Weg zu professionellen Bewerbungsfotos sind technische Details, die du berücksichtigen musst. Am besten schnappst du dir gleich eine Kamera und probierst einmal, unsere Tipps umzusetzen. Denn Übung macht bekanntlich den Meister.

In diesem Sinne wünscht dir das Team von salzburgerjobs.at viel Spaß beim Shooten! ?

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